«Es lebe die Apple-Diktatur»!3 min read

Apple 20. März 2010 3 min read

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«Es lebe die Apple-Diktatur»!3 min read

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Das Newsnetz (bestehend aus Tages-Anzeiger, Basel Zeitung, Berner Zeitung, Der Bund und Thurgauer Zeitung) hat in allen erwähnten Medien einen Bericht veröffentlicht mit dem Titel „Wie Apple seine Kunden bevormundet“. Von vielen ApfelBlog.ch Leser wurde ich angefragt, wie ich über die Geschichte denke…

Ursprünglich geht es darum, dass Apple in den eigenen Stores und im Online Store keine Display-Schutzfolien verkaufen will. Warum das so ist, das ist unklar. Denn wie so oft gibt Apple keine Auskunft. Apple verfolgt schon lange die Strategie des Schweigens und hat sich damit eine Geheimnisvolle Aura zugelegt mit Gerüchten und Spekulationen. Und so spekuliert nun auch der Journalist Reto Knobel, ob Apple wohl Angst um den Ruf hat, dass die eigenen Produkte wie iPhone oder iPod anfällig auf Kratzer seien… Könnte sein.

Auch ein Thema war dann wieder das entfernen der Erotik- und WLAN-Apps. Damals hat Apple das Schweigen gebrochen und erklärt warum die Apps entfernt wurden.

Etwas übertrieben finde ich dann die Schlussfolgerung, dass Apple die Kunden bevormunden will und es sich bei Apple um eine Diktatur handle. Tatsächlich lässt sich nicht abstreiten, dass Apple natürlich gerne seine Kunden mit weiteren Produkten und Dienstleitungen versorgen möchte und entsprechende Abhängigkeiten schaffen will. Wer einen iPod kauft, der braucht iTunes um den MP3 Player zu synchronisieren. iTunes bietet auch auch die Möglichkeit, dass man neue Musik gleich im iTunes Store einkauft…

Aber da ist Apple nicht alleine! Wer eine sexy Nespresso Kaffee-Maschine will, muss die Kapseln bei Nespresso einkaufen. Wer einen Drucker von HP will, muss die Patronen bei HP einkaufen. Verwendet man billigere Imitate, so verliert der Drucker jegliche Garantie. Und so ist es auch bei Apple. Herr Knobel meint dann:

Das Problem ist das geschlossene System Apple: iPhone-Kunden haben keine Alternative zum App Store, iPod-Kunden keine Alternative zu iTunes. Damit verdient Apple gutes Geld, läuft aber Gefahr, sein ohnehin schon angekratztes Image weiter zu beschädigen.

Das iPhone kann nur im iTunes App Store einkaufen? Man hat aber die Möglichkeit per Klick einen Jailbreak zu machen und kann dann im kostenlosen Cydia Store alternative Apps herunter laden! Und der iPod kann nur via iTunes synchronisiert werden? Und was ist dann mit den zahllosen, zum Teil kostenlosen, Alternativen zu iTunes für Windows, Mac und Linux? Wie CopyTrans oder Songbird? Die stehen iTunes in nichts nach! Klar, mit dem auslassen dieser Informationen ist der Bericht natürlich viel reisserischer…

Mein Fazit zu den Schutzfolien
Mich persönlich stört das überhaupt nicht, ob Apple die Schutzfolien selber verkauft oder nicht. Zubehör gibt es meistens bei anderen Online-Verkäufer eh günstiger als bei Apple selber. Von mir aus könnte Apple auch das gesamte Zubehör Sortiment aus dem Store nehmen. Mich stört es nicht.

Mein Fazit zum Thema Apps-Zensur
Man muss verstehen, dass Apple eine amerikanische Firma ist. In Amerika würdet Ihr nie einen blanken Busen, wie bei Blick oder Bild, auf den Titelbild einer Zeitung finden. Amerika ist und bleibt prüde und danach richtet sich auch Apple. Ich hab eigentlich viel mehr Mühe wie die Entwickler geknebelt werden und man in den Beschreibungstexten nicht mal „Android“ erwähnen darf… Hier sollte Apple doch etwas grosszügiger und offener werden.

Mein Fazit zum geschlossenen System
Wie jede Firma, will auch Apple die Kunden an sich binden. Wer aber die Augen offen hält, findet genügend Möglichkeiten die vorgegaukelten Abhängigkeiten zu umgehen!

Mein Fazit zu Apple ist eine Diktatur
Wäre Apple eine Diktatur, dann wären Google, Microsoft und viele andere Hersteller wohl verboten! Jeder einzelne Mensch kann sich selber über die Produkte-Vielfalt am Markt informieren und für sich Dasjenige auswählen, welches die persönlichen Bedürfnisse abdeckt, mit allen Vor- und Nachteilen. Ob das Produkte nun aus dem Hause Apple stammt oder nicht sollte zweitrangig sein! Ist das Diktatur, wenn man selber entscheiden kann?

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.