4 Tage iOS 5 – Ein erstes Fazit5 min read

iPhone 11. Juni 2011 3 min read

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4 Tage iOS 5 – Ein erstes Fazit5 min read

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Einmal mehr war ich blauäugig mutig genug um ein Betriebssystem in der Beta-Version auf mein produktives iPhone zu laden. Denn mit einem Developer-Account und dem darin zugehörig eingetragenen iPhone, kommt man jetzt schon in den Genuss das neue iOS 5 auszuprobieren. Die Installation ging flott von statten. Leider war es nicht möglich die erste Beta-Ausgabe von iOS 5 über ein Update auf das iPhone zu spielen, was mich dazu zwang die Software über einen Restore auf das iPhone zu bringen. Gemäss einer kleinen Recherche war ich nicht der einzige mit dem Problem.

Dafür konnte ich mir den Erst-Installationsprozess anschauen. Neu kann das iPhone ohne Anschluss an einen Computer in Betrieb genommen werden. Ähnlich wie beim Mac OS X, kommt eine Installationsroutine, welche einem hilft die ersten Einstellungen wie Sprache, Land, WLN, etc. einzurichten. Wie immer von Apple anschaulich umgesetzt und kinderleicht in der Bedienung.

iMessage
Die SMS, bzw. Nachrichten App wurde in iOS 5 weiter entwickelt. Neu erkennt das iPhone, auf welchen iOS Geräten die neue Version 5 installiert ist und somit iMessage-Kompatibel ist. Ist dem der Fall, wird keine SMS geschrieben, sondern eine iMessage Nachricht über’s Internet. Das spart Geld. Ähnlich wie bei WhatsApp sieht man dafür, wann die Nachricht gelesen wurde und ob jemand am zurück schreiben ist. Ob dass das Ende von WhatsApp ist mag ich bezweifeln. Denn iMessage ist wie schon FaceTime nur den Apple-Fans vorbehalten. Will man sich mit Freunden, welche ein Android Smartphone haben, austauschen ohne SMS zu versenden, dann muss man auf WhatsApp zurückgreifen. Hier würde Apple gut daran tun, wenn die Kommunikationsprotokolle geöffnet werden, ansonsten wird FaceTime nie gegen Skype ankommen und iMessage nie WhatsApp ablösen.

Kontakte
Eine kleine aber feine Änderung gibt es bei den Kontakten. Hier kann man nun noch weitere Kontaktmöglichkeiten bei den personen hinterlegen wie Twitter- und Facebook-Account und ähnliches. Nicht ganz unbedeutend in der heutigen Kommunikation.

Kamera
Endlich lässt sich die Kamera realtiv schnell aus dem gesperrten Homescreen anwählen. Leider dauert es immer noch einige Sekunden bis die Kamera dann für den Schnappschuss aufgestartet ist, aber immer hin der Zugriff zur App wurde vereinfacht. Auch der Auslöser über den Lautstärke-Knopf wurde endlich so umgesetzt, wie es andere Entwickler schon angedacht hatten.

Fotos
Endlich kann die App mehr als nur Bilder zeigen. Es können nun Alben erstellt, rote Augen korrigiert, die Farbkontraste verschlimmbessert und Bilder zugeschnitten werden. Auch die Verteilung der Bilder an Drucker, Twitter, Kontakten, etc. wurde ausgebaut.

Benachrichtigungen
Eine der Top-Neuerungen bei iOS 5 sind die neuen Benachrichtigungen. Endlich lassen sich die hässlichen PopUps umgehen mit einer kleinen aber feinen Notifikation am oberen Bildschirmrand. Streicht man von oben nach unten über den Bildschirm, öffnet sich das Benachrichtigungszentrum mit allen Benachrichtigungen. Ãœber was man benachrichtigt werden möchte, kann man einstellen.
Man sich auch über den Eingang von neuen E-Mails benachrichtigen lassen. Hat man aber mehrere Mail-Accounts, kann man leider nicht wählen von welchen Accounts man benachrichtigt werden möchte oder nicht. Man kriegt alle Nachrichten oder keine. Schade.
Man hat auch die Möglichkeit, dass bei neuen Nachrichten der LED-Blitz ein paar mal blinkt, bzw. eben blitzt! Dieser ist aber sehr grell und wirkt auf mich eher störend als hilfreich, zumindest im dunkeln oder bei Dämmerung. Und wie schonend das für die Batterie ist, ist eine andere Frage.

Widgets in den Benachrichtigungen

Bisher kann man sich nur die Aktien und das Wetter als feste Widgets im Benachrichtigungszentrum anzeigen lassen. Es gibt aber schon erste Hinweise, dass sich das schon bald ändern könnte, bzw. das es Entwickler gestattet wird, eigene Widgets für die Apps zu entwickeln.

Abstürze?
Mir persönlich ist das iOS bisher nicht abgestürzt. Ganz andere Erfahrungen hat aber der Arbeitskollege Chris gemacht. Das iPhone war plötzlich komplett nicht mehr bedienbar, lediglich die Sprachsteuerung ging noch. Auch die beiden Knöpfe konnten nicht bedient werden, so dass auch kein Ausschalten oder neu starten möglich war. Irgendwie hat sich die Blockade dann aber wieder selber aufgelöst.
Mir selber sind lediglich einige Apps abgestürzt. Jedoch bei einem zweiten oder dritten Versuch haben diese dann Ihre Dienste verrichtet.

Akku?
Die Arbeitskollegen Chris und Pascal haben relativ schnell bemerkt, dass sich der Akku des iPhone 4 relativ schnell entleert. Tatsächlich haben das schon einige Entwickler rund um den Globus zu spüren bekommen. Wenn man das iPhone relativ stark nutzt, dann kann die Batterie in einem halben Tag so gut wie leer sein, was vorher höchstens am Ende des Tages der Fall war. Wie stark das mit den Benachrichtigungen zu tun hat, muss ich mir mal anschauen. Eventuell hilft es aber schon extrem, wenn ich mich über neue E-Mail-Eingänge nicht über das Benachrichtigungssystem anzeigen lassen. Hier muss Apple dringend nachbessern.

Fazit
Im grossen und ganzen bin ich bisher aber zufrieden. Interessant ist, wie viele abgelehnte und bestehende Apps „nachgeahmt“ und ins neue iOS übernommen wurden. Gerade auch die ganze Jailbreak-Szene wird anscheinend von Apple sehr genau beobachtet und die besten, bisher nicht offiziell nutzbaren, Funktionen und Apps einfach kopiert.
Einige Apps werden bis zum Herbst sicher noch angepasst werden müssen bezüglich der Kompatibilität und gerade das Akku-Problem beim iOS 5 muss noch dringend verbessert werden.

Welche Erfahrungen Habt Ihr gemacht, wer auch immer schon iOS 5 im Einsatz hat? Und wenn Ihr es noch nicht im Einsatz habt, welche Fragen beschäftigen Euch?

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.