Der Wunsch nach Freiheit konkurriert immer mit unserer Bequemlichkeit.3 min read

Apple 5. Januar 2012 2 min read
Tim Wu

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Der Wunsch nach Freiheit konkurriert immer mit unserer Bequemlichkeit.3 min read

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Während dem Dokumentar-Film „Das Coolness-Diktat“ ist mir eine Person ganz besonders positiv aufgefallen. Tim Wu ist Autor des Buches „The Master Switch – The rise and fall of information empires“ und Berater der Obama-Regierung in Amerika. Er gehört zu den Personen, welche sich Gedanken machen über die Redefreiheit und wie wir an Informationen kommen. Und dabei hat er eine Aussage gemacht, welche mich seit Tagen beschäftigt:

Unser Wunsch nach Freiheit wird immer mit unserer Bequemlichkeit konkurrieren!

Autsch! Hört sich irgendwie negativ an, trifft es aber genau auf den Punkt, und zwar für jede Situation! Mit welchem Betriebssystem hätte ich wohl die grösste Freiheit? Wahrscheinlich mit einem Linux-OS. Aber dann sind längst nicht alle Programme und Dateitypen kompatibel damit. Ich müsste etwas konvertieren, spezielle Software einkaufen, hätte länger und müsste mit Knowhow zulegen. Warum dann nicht gleich ein Mac. Anschliessen, anschalten und schon geht praktisch alles. Ohne Installation, ohne konvertieren…

Ebenso verhält es sich mit dem iPod/iPhone und iTunes. Natürlich kann ich ein Android Smartphone an jeden x-beliebigen PC anhängen und von Ordner zu Ordner ein paar MP3 verschieben. Mir persönlich ist es aber lieber, wenn ich bei iTunes ein Musikstück einkaufen und es dann sofort per iCloud bei meinen mobilen iOS-Geräten zur Verfügung gestellt wird. Im schlimmsten Fall, ohne iCloud, beim nächsten Synchronisieren. Da mache ich mir, dank den intelligenten Wiedergabelisten, sowieso nie die Mühe einzelne Dateien hin und her zu bewegen, sondern lasse da iTunes für mich arbeiten. Mit der Einschränkung, dass mein iPhone nicht einfach an einen Windows-PC hängen kann und mal eine neue MP3-Datei rüber schieben kann.

Tim nannte in der Doku noch das Beispiel der Regierungsform. Wahrscheinlich ist die Demokratie die wohl fairste Regierungsform. Aber nicht sehr effizient! Geplänkel während den Wahlen, Geldverschwendung für Wahlkampf, Parteiliche Auseinandersetzungen welche eine politisch faire Lösung eines Problems verhindern, und, und, und… Rein rational gedacht wäre die effektivste Regierungsform wohl eine Diktatur mit einem gerechten und guten Führer. Aber wer kann schon entscheiden, welcher Kopf der „richtige“ Diktator ist? Plato selbst meinte auch:

Allerdings ist die Demokratie zur Zeit noch die beste Art der Regierung, weitaus besser und gerechter als z.B. eine Monarchie oder gar ein diktatorisches Regime.

Für eine gerechte Demokratie müssen wir aber kämpfen. Das hat jüngst auch der arabische Frühling gezeigt. Zum Glück müssen wir in der Schweiz nicht zu Waffen greifen, aber wir dürfen nicht müde werden unsere Anliegen kund zu tun. Sei es durch aktives Abstimmen bei den Wahlen oder in dem wir selbst Initiativen auf die Beine stellen oder aktiv unterstützen.

Es gibt wichtige Punkte, bei denen dürfen wir uns nicht von der Bequemlichkeit verleiten lassen. In Dingen wie Linux oder Mac, da bin ich gerne Bequem und lasse die Maschinen einfache Arbeiten für mich erledigen und freue mich über ein einfaches Handling.

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.