iPhone, iPad, iPod touch und Kinder – Fluch oder Segen?3 min read

iPhone 6. Januar 2012 3 min read
Bernerzeitung und das vermeintliche iPhone

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iPhone, iPad, iPod touch und Kinder – Fluch oder Segen?3 min read

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Der ApfelBlog-Leser Kaspar hat mich auf einen interessanten Artikel in der Bernerzeitung hingewiesen: „Wenn das iPhone besser wirkt als Ritalin“ Im ging es dabei aber weniger um den Inhalt, als vielmehr um das abgebildete „iPhone“. Auf dem Bild wird nämlich kein echtes Apple iPhone gezeigt, sondern eine billige Kopie aus China, welche nicht mal einen Touchscreen hat. Das ist auch der Grund weshalb der Junge oder das Mädchen da mit einem Stift herumstochern muss… Mal abgesehen von diesem peinlichen Ausrutscher des Journalisten Rasha Madkour, finde ich den Artikel gut und möchte darum das Thema gleich hier aufwerfen.

Kinder und iPhone/iPad/iPod touch
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Kinder ab wenigen Monaten magnetisch angezogen werden von iPhone, iPad, iPod touch, Smartphone und Co. Ich hab das selber bei meiner iTochter erlebt. Sie wusste schneller mit dem iPad umzugehen als meine Frau und hat auch schon ihre liebsten Apps, wie Meine Tierkiste oder Kinectimals.

Der Artikel wirft nun aber die berechtigte Frage auf, was passiert wenn unsere Kinder zu viel Zeit mit den technischen Hilfsmitteln verbringen? Wir kennen es selber mit dem Internet. Man will mal eben kurz was nachschauen, schon sind einige Stunden verstrichen. Einfach so. Genau so geht es den Kindern. Ist man mal dran, kann man diese App noch ausprobieren und diese und das… Und schon hat man den Nachmittag alleine in einer Ecke mit dem Gerät verbracht. Ohne sozialen Kontakte zu anderen Menschen.

Im Artikel geht es auch darum, dass Eltern ganz bewusst die Kinder mit dem iPod touch oder iPhone „ruhig stellen“. Beispielsweise wenn man als ganze Familie in ein Restaurant geht, dann hat der junge Nachwuchs nach ein paar Bissen bereits fertig gegessen und langweilt sich. Also werden Pfeffer- und Salz-Streuer umgeworfen, Besteck auf den Boden geschmissen und noch vieles mehr. Für die Eltern wird es jetzt hektisch, denn man will sich ja nicht blamieren im Restaurant und zeigen, dass man die eigenen Kinder im Griff hat. So nebenbei muss man auch noch das eigene Essen dinieren bevor es kalt ist. Kein einfaches Unterfangen. Also gibt man dem Junior oder der Tochter den iPod touch und Ruhe ist. Das Kind ist beschäftigt. Die selbe Problematik ergibt sich auch mit TV und später Computer und Internet. Wie viel davon ist gesund, oder sollten die Kinder gar nichts mehr davon haben und nur draussen mit anderen Kinder spielen?

Eine gesunde Mischung macht es aus
Ich bin der Meinung, dass Kinder auch in jungen Jahren mit den technischen Hilfsmitteln in Kontakt kommen und ihre Erfahrungen damit sammeln dürfen. Ich hatte bereits in der Unterstufe einen C64 und in der Oberstufe immer einen der schnellsten Personal Computers. Auch Videospiele hab ich von Atari über NES, Super NES bis Playstation alles gehabt und auch gespielt. Alles mit Mass. Es hat mir nicht geschadet. Im Gegenteil, es hat mir geholfen. Ich bin in meinen späteren Jahren völlig unverkrampft an neue technische Geräte heran gegangen…

Wie mit allem aber, muss die Nutzungsdauer klar definiert sein. Als Ehemann einer Pädagogin kann ich aber sagen, lasst es nicht zur Gewohnheit werden, die Kinder mit elektronischen Geräten ruhig zu stellen. Kinder sind nicht dumm und wissen das mit der Zeit auszunutzen! Sie merken wenn das Verhalten den Eltern unangenehm wird und so können die Kinder quasi definieren wann sie den iPod touch haben möchten. Man muss sich nur schwierig verhalten… Jeder Erziehungsberechtigte, bzw. das Elternpaar muss definieren was sie für richtig halten.

Habt Ihr schon Erfahrungen gemacht mit Kindern und den iOS-Geräten? Befürwortet Ihr den frühen Kontakt von iPod touch, iPhone und iPad mit den Kindern? Oder sollten die Kinder nur draussen im Wald spielen? Ohne technischen Hilfsmittel und Spielkonsolen? Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.