Jakob Nielsen: iPad-Apps sind inkonsistent!2 min read

iPad 2. Juni 2010 2 min read

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Jakob Nielsen: iPad-Apps sind inkonsistent!2 min read

Reading Time: 2 minutesJakob Nielsen

Der Usability Experte Jakob Nielsen hat sich mit dem iPad, besser mit den iPad-Apps auseinander gesetzt und ist zur folgenden, zusammenfassenden Schlussfolgerung gelangt:

iPad-Apps sind inkonsistent; ihre Funktionen sind schwer zu finden, und es gibt oft Bedienungsfehler wegen versehentlicher Gesten. Eine übertrieben ausgeprägte Zeitungsmetapher und sonderbare Interaktionsstile verursachen weitere Usability-Probleme.

Neben dieser Zusammenfassung und der Erkenntnis, dass die meisten Tester das iPad als grosses, schweres iPhone betrachteten, haben die Experten folgendes heraus gefunden:

  • Die Tab-Leiste an der unteren Bildschirmkante funktioniert beim iPad viel schlechter als beim iPhone. Der Benutzer verliert auf dem grossen Screen den Fokus und vergisst die Buttons am unteren Rand.
  • Auf dem iPad funktionieren normale Websites besser. Beim iPhone werden Websites wie Facebook oder Zeitungen nicht via Webbroser angesteuert, sondern man konsumiert die Inhalte mit Apps weil die Darstellung viel besser optmiert werden kann. Die Benutzer müssen sich jetzt wieder umgewöhnen.
  • Problem mit den dicken Fingern. Wie alle Touchscreens hat auch das iPad das Problem, kleine Ziele zuverlässig zu treffen. Das iPad weist eine Asymmetrie zwischen Lesen und Antippen auf, weil der Text zwar gross genug ist zum Lesen, aber zu klein, um ihn anzufassen.
  • Die iPad-Apps sind wie Website von 1993. Alles, was man zeigen und berühren kann, kann auf diesem Gerät ein Benutzungselement seien. Es gibt keine Standards und keine Erwartungen.
  • Inkonsistentes Interaktions-Design. Um das Problem auf die Spitze zu treiben, können die Nutzer, wenn sie einmal herausgefunden haben, wie etwas funktioniert, dieses Wissen nicht von einer App auf die andere übertragen. Jede Anwendung verwendet für ähnliche Funktionen völlig andere Benutzungselemente.

Das Problem, so die Usability-Experten, liegt bei den Apps. Natürlich hat jeder Entwickler seine Vorlieben eine App zu gestalten. Das wiederrum führt dazu, dass jede App ein wenige anders bedient wird. Natürlich könnte hier Apple auf die Developer-Richtlinien pochen und entsprechende Apps nicht zulassen, aber wir wissen ja dann was passiert… Daher bleibt den den Experten nur an die Vernunft der App-Entwickler zu appellieren um benutzerfreundliche Apps zu bauen.

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.