HomePod – Mein erster Eindruck vom Apple Speaker.7 min read

HomePod 16. Februar 2018 5 min read
Apple HomePod on Wood

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HomePod – Mein erster Eindruck vom Apple Speaker.7 min read

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Gestern ist mein ganz persönlicher HomePod aus New York eingetroffen. Natürlich hab ich in den vergangenen Stunden das jüngste Audio-Produkt von Apple ausführlich getestet. Hier sind meine ersten Eindrücke zum Speaker von Apple.

Schwerer als gedacht.

Die Verpackung ist wie immer sehr hochwertig und es macht, wie bei jedem Apple-Produkt, Spass das Gerät auszupacken. Beim herausheben des HomePod kam schon mal die erste Ãœberraschung: Der HomePod ist viel, viel schwerer und grösser als gedacht. Natürlich kennt man die Abmessungen von 17 auf 14 Zentimeter und das Gewicht von 2,6 Kilogramm hat man auch schon mal gesehen. Aber den Pod dann selber in den Händen zu halten, dass macht einen ganz anderen, wertigeren Eindruck!

Der HomePod ist grösser als gedacht

Das Design ist schlicht, wie man es von Apple gewohnt ist, und die Verarbeitung von höchster Qualität. Allerdings hat das schöne und schlichte Design auch seine Nachteile… Der HomePod lässt sich so gut wie nicht reparieren. Zumindest kam iFixit zu diesem Schluss. Für den Teardown, also das komplette auseinandernehmen, mussten oft Teile mühsam vom Kleber getrennt werden und das eine oder andere Teil ging dabei sogar zu bruch.

Apple HomePod auf dem Desk

Weisse Ringe auf Holzmöbel

In den letzten Tagen gab es einige Berichte darüber, dass der weisse HomePod auf gewissen Holzmöbel weisse Ringe hinterlassen kann. Wie es scheint reagiert das weisse Silikon vom HomePod auf geölten und gewachsten Holzoberflächen in Kombination der starken Schwingungen des Lautsprechers. Apple hat das Problem erkannt und bestätigt:

It is not unusual for any speaker with a vibration-damping silicone base to leave mild marks when placed on some wooden surfaces. The marks can be caused by oils diffusing between the silicone base and the table surface…

Die Unterseite vom HomePod

Gemäss Apple verschwinden die Ringe nach einiger Zeit, wenn man den HomePod umplatziert. Wenn nicht, dann kann man die Oberfläche mit einem weichen Lappen reinigen. Sollten sich immer noch Ringe abzeichnen, so empfiehlt Apple sich an den Möbelhersteller zu wenden, was die geeignete Reinigungsmethode für das empfindliche Holz sei.

Um dem vorzubeugen, kann man den HomePod auch auf einen Untersetzer stellen. Oder, man kauft sich den HomePod in Spacegrau.

Gar nicht so Smart der Smartspeaker von Apple

Der HomePod wird gerne mit Amazon Echo oder Google Home verglichen. Aber um zu verstehen, dass der Vergleich hinkt, muss man die Geschichte hinter dem neuesten Audio-Product von Apple kennen. Gestartet wurde das Projekt vor über fünf Jahren von Audio-Ingenieuren. Sie wollten ein hochwertiges Produkt für Audiophile schaffen und haben das, meiner Meinung nach, mit dem HomePod geliefert. Ich habe schon viele Lautsprecher in dieser Grösse gehört und getestet. Nichts, was auch nur ungefähr in dieser Preisklasse liegt, hat mich so überzeugt…

Später wurde dem Projekt Siri auferlegt um die Interaktion mit dem Speaker zu erleichtern. Es ist also ein grossartiger Speaker mit Voice Control. Die Produkte von Google und Amazon sind eher Sprachassistenten welche auch noch als Lautsprecher funktionieren. Unterschiedliche Voraussetzungen also. Allerdings, während die Sprachassistenz mit einem Software-Upgrade verbessert werden kann, muss für eine bessere Klangqualität die Hardware ausgewechselt werden.

Dennoch hat Loop Ventures den Vergleich gemacht und den folgenden vier Produkten 782 Fragen einzeln gestellt und deren Antworten ausgewertet. Während Apple HomePod in keiner Kategorie die Führung übernehmen kann, so erstaunt es schon, dass der Apple gerade Amazon Echo in der Kategorie Commerce abhängt. Inwiefern man Fragen zur Navigation im Eigenheim benötigt hat sich mir persönlich noch nicht ganz erschlossen, aber naja…

Amazon Echo, Google Home, Harman Kardon Invoke und Apple HomePod im Vergleich.

Auch wenn HomePod insgesamt „nur“ 52,3% aller Fragen beantworten konnte, so gibt es einiges erfreuliches zu berichten, in denen die Mitbewerber nicht punkten konnten:

  • HomePod ist ein guter Zuhörer. Im Vergleich zu den anderen Geräten versteht Siri über HomePod die Fragen und Befehle wesentlich besser. Persönlich kann ich bestätigen, dass man irgendwo im Wohnzimmer, ohne die Stimme zu erheben, Befehle oder Fragen erteilen kann und Siri entsprechend reagiert.
  • Einfaches Setup. Wie man es bereits von den AirPods kennt, reicht es das iPhone in die Nähe des HomePod zu halten, zwei, drei Dinge zu definieren und schon geht es los. Kein anderer Mitbewerber kann hier mithalten.
  • Siri klingt und reagiert viel menschlicher. Wer Siri vom iPhone kennt, wird erstaunt sein ab Siri auf HomePod. Zum einen klingt die Stimme viel weicher und natürlicher. Auch die Interaktion ist viel menschlicher da Siri die Fragen nicht wiederholt wie beispielsweise Alexa.
  • Beste Soundqualität. Wäre das ein Kriterium, Google, Amazon und sogar Harman Kardon könnten einpacken.

HomePod als Speaker für Apple TV

Apple TV und HomePod sind das perfekte Paar. In den Einstellungen kann man Apple TV den HomePod als Audio-Ausgabe definieren. Das macht natürlich besonders bei der Wiedergabe von Musik Spass, aber auch bei Filmen. Etwas verwirrt hat mich, als ich Netflix hab laufen lassen, dass dann der Sound über den Fernseher ausgegeben wurde. Ob die Ausgabe nur über Apple Apps funktioniert? Dem werde ich noch nachgehen müssen.

Stereo mit nur einem HomePod?

Der HomePod versucht Stereo zu simulieren, was gar nicht so schlecht funktioniert. Dennoch werde ich wohl früher oder später im Wohnzimmer einen zweiten HomePod aufstellen und wenn es das Budget dann zulässt einen Dritten im Arbeitszimmer. Denn die Soundqualität überzeugt mich durchaus und ersetzt dann meine in die Jahre gekommene Logitech Z4 Anlage am heimischen Arbeitsplatz.

Mein erstes Fazit zum HomePod.

In all meinen bisherigen HomePod Artikel war ich hin und her gerissen. Nun, da ich mir selber ein Bild vom HomePod machen konnte, hab ich folgenden ersten Eindruck. Wie erwartet sind meine Ansprüche an einen guten Lautsprecher bei weitem übertroffen. Diese Vielfalt an Klängen und dieser wuchtige Bass für dieses kleine, kompakte Gerät ist schon erstaunlich, insbesondere wenn man den Preis von „nur“ 349 Dollar in Betracht zieht. Songs und Co. können bei mir einpacken.

Apple HomePod

Hardcore-Nutzer von Voice-Control-Lösungen wie Alexa und Co. könnten etwas enttäuscht sein. Tatsächlich hat Siri nicht immer eine Lösung parat. Für Anfänger wie mich sind die Befehle in erster Linie aber durchaus ausreichend. Was natürlich noch fehlt ist der Bezug zur Schweiz. Es fühlt sich auch etwas speziell an mit Siri in englisch zu sprechen, macht für mich als Schweiz aber kaum einen unterschied ob ich „unnatürlich“ englisch sprechen muss, oder „unnatürlich“ in Hochdeutsch. Solange Siri nicht Schweizerdeutsch versteht, bleibt die Interaktion über Sprachbefehl unnatürlich. Erfreulich ist hingegen die Sprachausgabe von Siri. Die warme und weiche Stimme klingt sehr menschlich und auch die Art und Weise wie Siri reagiert und antwortet und viel menschlicher als Alexa.

Zugegeben, als Apple-Benutzen lebt man in deren Eco-System. Hier passt der HomePod wunderbar hinein. Sofort ist der Lautsprecher mit dem iPhone, der Apple TV und dem Apple-ID-Account verknüpft. Der HomePod selber kann beispielsweise nicht direkt auf den Spotify-Account zugreifen, das geht nur über die iPhone App. Aber es geht.

Lange Rede kurzer Sinn:

Der HomePod ist ein für mich aussergewöhnlich guter Lautsprecher mit dem Vorteil, dass man auch über Stimmeingabe gewisse Befehle und Fragen starten kann. Die Interaktion mit Siri ist so natürlich wie möglich, auch wenn man das im Moment noch in einer Fremdsprache machen muss.

Hast du Fragen? Oder selber schon Erfahrungen gesammelt?

Und jetzt zu dir: Hast du auch bereits einen HomePod? Wie sind deine Eindrücke? Oder hast du Fragen zum HomePod welche ich für dich vielleicht beantworten kann? Dann her damit.

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.