Mein erster Eindruck: iPad Pro und Apple Pencil.6 min read

iPad 13. November 2015 4 min read
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Mein erster Eindruck: iPad Pro und Apple Pencil.6 min read

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Heute wurde mir bei Schweiz das vorgestellt. Da das iPad Pro in 40 Länder seit Mittwoch bestellt und eingekauft werden kann, konnte man sich ja bereits bestens darauf vorbereiten. Klar war, es ist gross. Ein paar Millimeter grösser als ein A4-Blatt. Schnell soll es sein, der Stift dazu toll und mit der Tastatur fast schon ein vollwertiger Computer. Aber der Reihe nach…

Oh ja, das Pro ist gross!

An den Abmessungen konnte man ja bereits ablesen, dass sich das 12,9-Zoll Display auf eine Fläche, grösser als ein A4, verteilt. Aber es dann so in echt vor sich zu haben ist noch etwas anderes. Vom iPad Air sind wir es uns gewohnt, dass das Apple Tablet trotz dem dünnen Formfaktor dennoch einiges wiegt. Das ist aber anders beim iPad Pro. Zwar ist es nur 723 Gramm schwer, von der Grösse her hätte man aber mehr erwartet.

Beeindruckender Bildschirm!

Was sofort auffällt ist das grosse und beeindruckende Display mit 2732 x 2048 Pixeln bei 264 ppi! Gestochen scharf und noch näher an der Glasoberfläche als bei anderen iOS Geräten kann man sich hochauflösende Bilder und Videos ansehen. Die Bildschirmqualität nimmt es mit den Retina Display auf!

Ganz schön schnell das iPad Pro

Im Innern des iPad Pro arbeitet ein A9X Prozessor welcher extra für das iPad Pro entwickelt wurde. Das iPad Pro ist doppelt so schnell wie das iPad Air 2 und lässt in Sachen Performance alle Tablets hinter sich. Das iPad Pro kann mehrere 4K-Videos gleichzeitig schneiden, mehrere Programme miteinander bearbeiten und dabei noch ein Video nebenbei abspielen. Alles ohne ruckeln. Sehr beeindruckend sind auch die AutoCAD-Pläne auf dem iPad Pro anzusehen. Komplette Stadionpläne können begutachtet werden mit allen Details bis zum WC-Anschluss. Man kann hinein und hinaus zoomen ohne Ladezeiten.

Nenn den nie Stylus!

Ja, Steve Jobs hat einmal gesagt „Nobody wants a Styles!“… Im Zusammenhang mit einem Smartphone! Und ich glaube es wird schwierig den Apple Pencil mit einem Styles zu vergleichen. Der Apple Pencil hat eine sehr angenehme und glatte Oberfläche. Vom Gewicht her schwer genug um sehr angenehm in der Hand zu liegen und auch eine gewisse Wertigkeit zu vermitteln, aber nicht zu schwer für leichtes Zeichnen. Selbst wenn ich den Pencil nicht brauche, so halte ich den Apple Stift meistens in der Hand und spiele damit…

Der Apple Pencil ist über Bluetooth mit dem iPad Verbunden. Für die Verbindung muss Apple Pencil nur für ein paar Sekunden in den Lightning-Anschluss gesteckt werden, koppeln bestätigen, fertig. Die Spitze des Pencil erkennt Druck und Winkel und kann daher die Linienart sehr schnell anpassen. Wer Apple Pencil viel braucht, für den gibt es im Lieferumfang eine Ersatzspitze. Der Stift kann 12 Stunden am Stück verwendet werden. Wer keine Zeit zum Laden hat braucht den Pencil nur für 15 Sekunden anzuschliessen und kann dann 30 Minuten weiterarbeiten. Wer den Stift nicht im Lightning-Anschluss laden möchte, für den gibt es ein Ãœbergangsstück, sogar im Lieferumfang, um Apple Pencil an jedem beliebigen Lightning-Kabel zu laden.

Leider ist kein Halter für den Stift dabei, so dass man Apple Pencil in aufrechter Position auf dem Desktop abstellen könnte. Zudem kann der Stift auf keine Art und Weise am iPad Pro befestigt werden. Ob ich mir schon mal einen zweiten Apple Pencil bestellen soll? Die Wahrscheinlichkeit, dass der Pencil an einem anderen Ort landet als das iPad Pro ist relativ gross! Leider gibt es Apple Pencil erst in ca. vier Wochen in der Schweiz.

für Origami-Künstler

Das Smart Keyboard ist ein iPad-Halter, Display-Schutz und ein Keyboard. Das wirklich tolle am Keyboard, man schreibt locker lässig auf den Tasten. Bisher hab ich kaum eine so angenehme iPad-Tastatur erlebt. Ganz besonders toll ist die Verbindung über den Smart Connector. Damit muss man die Tastatur nicht zusätzlich mit dem iPad verbinden, ein- und ausschalten oder über einen USB-Anschluss mit Strom versorgen. Das Keyboard ist voll verbunden mit dem iPad Pro. Allerdings braucht man einen Moment um zu begreifen was jetzt wie gefaltet werden muss um es als Halter und Keyboard zu nutzen. Das geschaffene Falt-Kunstwerk hält dann auch nur auf dem Tisch, auf den Beinen oder im Bett wird das nichts.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Apple im Moment nur das amerikanische Tastatur-Layout anbieten kann und selbst diese Version des Smart Keyboard hat eine Lieferfrist von mehreren Wochen! Wie sagt Steve Jobs doch mal: „Real Artists ship!“ Zusammen mit dem Apple Pencil Lieferproblem wirkt der iPad Pro Launch etwas abgemurkst… Schade.

Das iPad Pro ist kein Notebook!

Ich glaube das Video, was ich kürzlich verbloggt habe, dürfte die Aussage unterstreichen. Ein MacBook ist dem iPad Pro technisch ein bisschen überlegen. Aber die Nutzung macht den Unterschied. Ich würde nie Entwicklungs- oder Programmierarbeiten auf dem iPad Pro schreiben wollen, noch nicht mal mit dem Smart Keyboard! Auch ein Konzert würde ich wohl lieber auf einem MacBook oder schreiben als auf dem iPad Pro. Kommt dazu, das faltbare Smart Keyboard ist nicht stabil. Wer auf den Beinen schreiben will, oder im Bett, dem wird das Falt-Gestell immer wieder mal zusammenbrechen. Das passiert beim MacBook nicht.

Das iPad Pro gehört auf einen Desktop.

Beim Test hat sich etwas gezeigt, das iPad Pro nutzt man definitiv nicht im stehen oder mal so unterwegs! Obwohl das iPad per se ein mobiles Gerät ist, braucht das grosse iPad eine stabile Unterlage. Das kann ein Tisch, das Knie oder die Beine sein. Aber man hält das iPad Pro selten in einer Hand und bedient es mit der Anderen. In beiden Händen halten und mit den Daumen arbeiten geht auch kaum, da man so nur wenige Bereich auf dem riesigen Display erreicht.

Mein bisheriges Fazit

Für mich ist das iPad Pro das beste iPad für kreative und visuelle Menschen. Mit dem iPad Pro kann man eine Website ganz normal benutzen, hat alle Programme in grosszügiger Ansicht, kann Fotos und Videos in toller Auflösung geniessen, gar schneiden und bearbeiten. Wer gerne mit der Hand arbeitet wird mit dem Apple Pencil glücklich. Wer mich kennt weiss, dass ich meine Notizen als Mindmaps erstelle. Mit dem iPad Pro könnte ich mein grosses Notizbuch ablösen. Weil noch kein Smart Keyboard verfügbar ist, erst recht nicht mit CH-Layout, kann ich nicht sagen ob ich diese Tastatur tatsächlich nutzen würde. Es macht das iPad Pro auf jeden Fall dicker und man muss Origami-Meister sein um das iPad Pro mit Smart Keyboard schnell aufzustellen.

Für mich bleibt unverständlich warum zum Start des iPad Pro nicht genügend Apple Pencil und Smart Keyboards zur Verfügung standen. Bei den Keyboards fehlen sogar die lokalisierten Versionen komplett. Solche logistische Missstände kennt man von Tim Cook normalerweise nicht!

Für den Moment bin ich aber immer noch ab der Geschwindigkeit, dem Bildschirm und vor allem ab dem Apple Pencil sehr beeindruckt und werden das iPad Pro und Apple Pencil die nächsten Tage noch etwas intensiver unter realen Bedingungen testen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit dem iPad Pro gemacht? Oder habt ihr Fragen an mich, bzw. zum iPad Pro?

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.