Macht Apple das Kino überflüssig?3 min read

iPod, iTunes & Music 21. August 2017 2 min read
iTunes Movie Trailer

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Macht Apple das Kino überflüssig?3 min read

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Dank den Apple Movie Trailers konnte man schon vor Jahren immer sofort die neuesten Kino-Trailer anschauen. Nun will Apple aber die Kinofilme selber ebenso schnell in die heimischen Wohnzimmer bringen. Bedeutet das das Ende für die Kinos?

Die Kinos dieser Welt haben mühe das Publikum in die Vorführungssäle zu bringen. Die grossen Filmstudios wiederum sind daran interessiert die Verwertungskette der Filme zu optimieren. Gemäss gut informierten Personen konnte man bereits im letzen Jahr erfahren, dass Apple daran arbeitet, dass aktuelle Filme, noch während diese in den Kinos laufen, auch als Stream für’s eigene Wohnzimmer anzubieten. Dann aber soll die Filmmiete nicht CHF 7.50 kosten, sondern 50 Franken.

Die Idee ist nicht neu, aber bestechend.

Die Idee ist nicht neu und ist damals mit dem Startup Screening Room von Sean Parker (Napster-Mitgründer und ehemalige Facebook-Manager) kläglich gescheitert weil zwei grosse Kinobetreiber in Amerika von der Idee begeistert waren. Berühmte Filmproduzenten wie Peter Jackson, Martin Scorsese, Steven Spielberg, J.J. Abrams, Frank Marshall, Taylor Hackford, Ron Howard und Brian Grazer unterstützen aber die Idee, spätestens nach zwei Wochen nach dem Kino-Start die Filme per Streaming, zu einem exklusiven Preis, anzubieten. Aber auch bei den Filmproduzenten ist man nicht nur begeistert, James Cameron and Jon Landau haben sich öffentlich gegen eine solche Lösung ausgesprochen. Man befürchtet vor allem, dass die Filme so schneller und in besserer Qualität kopieren kann für die illegale Verbreitung, was natürlich die späteren Verkäufe von DVD’s schmerzlich treffen könnte. Genau hier könnte Apple mit dem Rechtsschutz über iTunes einspringen und für Sicherheit sorgen. Genau diese Gespräche werden im Moment geführt zwischen Apple und den Studios, weiss zumindest Bloomberg zu berichten.

Die traditionelle Verwertungskette der Filmindustrie reicht vom Kino über den Verleih bis zum Verkauf von DVDs, Blu-rays und Downloads. Erst danach folgt das Streaming. Da vergehen schon mal 90 Tage, bis der Film nach dem Auslaufen der Kinovorstellungen für die Heimkinoverwertung freigegeben wird. Ich persönlich kann und will nicht jeden Film im Kino sehen und würde es begrüssen den einen oder anderen Streifen auch zeitnah aus dem Wohnzimmer geniessen zu können. Es wird aber immer Filme geben, die auf der grossen Leinwand, mit den eindrücklichen Spezialeffekten und Sounds im Kino einfach besser wirken. Der Preis von von 50 oder 60 Franken schreckt mich da wenig ab. Wenn wir zu zweit, oder gar zu dritt in’s Kino gehen, dann kostet das schon ähnlich viel. Rechnet man noch Getränke und Popcorn dazu, dann ist man im Wohnzimmer, ebenfalls mit Verpflegung, schon ein vielfaches günstiger.

Würdest du das Streaming nutzen?

Die Produzenten und Studios können mit den exklusiven Streams die Verwertungskette erweitern und optimieren. Die Verlierer werden die Kinos sein. Nicht komplett, jedoch nur moderne, innovative und kreative Kinobetreiber werden am Markt bestehen können. Was haltet ihr von den Plänen? Würdet ihr einen Stream für 50 Franken mieten?  Bevorzugt ihr das Kino? Oder wartet ihr lieber zwei Monate auf den normalen Stream?

Renato Mitra ist ein leidenschaftlicher Vollblut-Blogger. Apple Experte. MINI Fan. Kommuniziert leidenschaftlich gerne über digitale Kanäle. Ansonsten: Try, fail, think, learn, repeat.